Wer in Baden-Württemberg etwas liest, wo das Wort "Inklusion" vorkommt, muss immer ganz genau lesen, am besten zweimal und nachrechercieren.
"Durch den gemeinsamen Campus erhoffen sich die Beteiligten Synergieeffekte und bessere Bedingungen für die Inklusion."
Was für eine Inklusion? Es handelt sich um den Neubau ZWEIER großer Sonderschulen: Zum einen der Gustav-Heinemann-Schule (KMENT) und der Bohrain-Schule: Deren Förderschwerpunkt wird gar nicht genannt: Es ist "Lernen" - also eine Schulart, die es in fast keinem anderen europäischen Land der Welt gibt, die die Grünen einst auflösen wollten (als sie noch nicht an der Regierung waren) und in der Kinder als "behindert" gestempelt werden, nur weil sie langsamer oder weniger lernen können oder einfach nur aus einem Umfeld kommen, das ihnen das Lernen erschwert. 186 Kinder lernen dort in den Klassen 1-9. Erstes Ziel ist angeblich die "Rückschulung", was bei diesen Zahlen schwer zu glauben ist.
Und dass der Link für den "Antrag" auf ein inklusives Bildungsangebot auf der Web-Seite ins Leere führt, ist sicherlich auch nur ein Zufall:
https://bohrainschule.de/wp-834ea-content/uploads/2017/01/10_Antrag_IBA.pdf
Es ist übrigens kein "Antrag", sondern rechtlich eine "Meldung", aber dazu müssten sonderpädagogische Webseiten-Macher*innen eben mal ins Schulgesetz schauen.
Es entsteht also ein Campus mit zwei Sonderschulen und einer Grundschule. Gut möglich, dass dort dann auch einige Schüler*innen mit Körper- oder geistiger Behinderung zu sehen sind: "Ausgelagert" in Außenklassen ("kooperative Organisationsform") - schon jetzt die Lieblings-Organisationsform fast aller Sonderschulen KMENT und GENT. Schade, dass das mit Inklusion nichts zu tun hat, denn die ist viel mehr als dies: "In Sport freut es uns, dass wir mit der Klasse 3c zusammen klettern, rennen und spielen können. Auch in Religion lernen wir gemeinsam."